Frische Smoothies enthalten große Mengen Obst, manchmal auch Gemüseanteile. Die Menge der eingesetzten Obst und Gemüse ist häufig größer, als das, was man essen würde, wenn man die Früchte essen statt trinken würde.
Man stelle sich vor einen Apfel, eine Kiwi, eine halbe Banane und zwei Orangen zu essen. Man wäre mehr als satt. Die Energie dieses Obstes steckt vornehmlich als Fruchtzucker im Getränk, dass aber nicht als Mahlzeit betrachtet, sondern als gesundes Getränk angepriesen wird.
Nicht nur, dass Fruchtzucker in größeren Mengen Durchfall auslösen kann, Fruktose wird direkt in der Leber verstoffwechselt und ist einer der Faktoren, warum wir Leberfett bilden und (das gilt jetzt für Freizeitsportler) dicker werden, unseren Stoffwechsel in Richtung Diabetes verschieben und eben NICHT fitter werden. Wenn man das Obst selbst essen würde, hätte man eine bessere Mengenkontrolle und mehr Ballaststoffe – das wäre empfehlenswerter als ein Smoothie.
Nährstoffzufuhr gewährleisten sollen. Sie stammen aus der Diätindustrie und sind ursprünglich zur Gewichtsreduktion entwickelt worden. Die grundlegende Idee dabei ist, ausreichend Eiweiße zu liefern, damit bei unterkalorischer Ernährung Muskeln nicht abgebaut werden. Außerdem werden bestimmte Mikronährstoffe, wie Mineralien und Vitamine zugesetzt. Neuerdings wird versucht, diese Mischungen im Sport zu etablieren.
Folgende Bedenken habe ich:
Es wird wenig Energie geliefert, so dass der Shake, der eine Mahlzeit ersetzt, für normale Menschen, die Leistung wollen, energetisch nicht ausreicht. Außerdem wird er in der Regel mit Milch angerührt, die für viele unverträglich ist. Mikronährstoffe sollten nach meiner Meinung individuell bilanziert werden und nicht pauschal. Zuviel Eiweiß belastet die Leber und führt zu einer positiven Säurebilanz.
Grundsätzlich ist unser Körper über Millionen von Jahren darauf trainiert und optimiert worden, dass er die Nahrung, die wir in unserer Umwelt finden, verarbeiten kann. Wir essen eben einen Apfel und nicht ein Vitamin C Bonbon, weil die sekundären Pflanzenstoffe, von denen die meisten nicht annähernd identifiziert und beschrieben sind, in ihrem Zusammenspiel so wie sie im Apfel oder jedem anderen natürlichen Lebensmittel vorkommen, für unsere Gesundheit wichtig sind. Wir essen eine Steak und nicht Eiweiß mit Vitamin B12 und B6 und etwas Eisen. Nur die möglichst naturnahe Ernährung garantiert, dass alle nötigen Begleitstoffe, die zur Verarbeitung des Lebensmittels im Körper nötig sind, auch vorhanden sind. Die Industrie versucht uns zunehmend Einzelteile zu verkaufen. Die industriell hergestellte und prozessierte Nahrung ist sowohl nährstoffarm als auch chemisch und physikalisch so verändert, dass sie nichts mehr mit dem zu tun hat, was unsere Verdauung aus der Evolution kennt. Viele Inhaltsstoffe, die sich in einem Nahrungsmittel finden, fehlen in verarbeiteten Lebensmitteln und erst recht in Pulvernahrung. Die Folge sind Nährstoffmängel trotz ausreichender Nahrungszufuhr und eine zunehmende Zahl an Menschen, die auf Nahrungsmittel unverträglich reagiert.
Ich empfehle deswegen für alle, auch für Breiten- und leistungsorientierte Sportler normale hochwertige Ernährung. Im Spitzensport, mit Ernährungscoach und Intensivbelastung, gelten manchmal andere Regeln. Aber auch hier bevorzugen wir schmackhafte Nahrung aus biologischen Quellen.