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Die Talentschmiede von Mol/Sorum
The Coolest High School In The World
Wer die Beach-Volleyball-Superstars Anders Mol und Christian Sørum verfolgt, stolpert immer wieder über den Namen einer Institution, die scheinbar großen Einfluss auf den Erfolg der jungen Norweger hatte: ToppVolley! Was hat es mit dieser Schule auf sich, von der alle Absolventen schwärmen und über die die Vikings selbst ein Video veröffentlicht haben mit dem Titel: „The Coolest High School In The World“?
Norwegen. Der 2000 Seelen Ort Sand ist aus Deutschland schwierig zu erreichen: Flug nach Stavanger, Busfahrt zum Hafen und zweieinhalb Stunden Fahrt mit der Fähre. Auch aus allen Ecken Norwegens braucht man eine ganze Weile dorthin, Sand liegt inmitten der typischen Fjordlandschaft der Westküste des skandinavischen Landes.
Die Talentschmiede als Gemeinschaftsprojekt
Im Jahr 2003 suchte der Norwegische Verband nach einem geeigneten Ort, um die schulische und sportliche Ausbildung der eigenen Volleyball-Jugend sinnvoll verbinden zu können. Verschiedenste Projekte bewarben sich auf das Angebot, doch am Ende bekam Øvind Marvik mit seiner Vision den Zuschlag. Sein Plan: In Zusammenarbeit mit der Kommune, der Regionalregierung und einem lokalen Energieunternehmen die kürzlich geschlossene Volkhochschule in die neue Talentschmiede umzubauen. Das ist ihm gelungen.
Aus einer Vision wird Erfolg
Heute kann sich das Internat vor Anfragen kaum retten, muss vielen Bewerbern absagen.Bewerben können sich alle Norweger:innen im passenden Alter, unabhängig von Kaderstatus etc.. Im Jahr 2021 zählt ToppVolley 72 Athletinnen und Athleten. Das ist die Kapazitätsgrenze, sowohl was die Unterkünfte angeht als auch die Betreuung durch Trainerinnen und Trainer. Aus ganz Norwegen kommen diese 15-19-Jährigen und absolvieren im Sand die letzten 3 Jahre ihrer Schulausbildung inklusive Abitur.
Sportliche Förderung abhängig von der schulischen Leistung
Die Schule ist eine Außenstelle einer größeren Schule in Sauda und bedient sich an Lehrer:innen der Hauptstelle. Sie ist ausschließlich den Internatler:innen vorbehalten. Das sorgt für teilweise winzige Klassen und eine sehr gute und flexible Betreuung. Die schulische Ausbildung gibt hier klar den Ton an. 30 Stunden müssen in der Woche absolviert werden und der Trainingsplan muss sich danach ausrichten. Ebenfalls sind die Fördermittel der Partner an die schulischen Leistungen geknüpft, weshalb ihr ein besonderer Stellenwert zugeschrieben wird.
Sand und Halle Hand in Hand
Natürlich muss auch ausreichend trainiert werden. Die Trainingshäufigkeit beläuft sich je nach Alter auf 18-25 Stunden in der Woche. Die Trainingseinheiten beinhalten eine Mischung aus Beach- und Hallenvolleyball, Krafttraining und koordinatives Basistraining. Die Einrichtungen hierfür befinden sich alle in unmittelbarer Nähe. Während des Aufenthalts hier tragen die Schüler:innen ihre Schuhe nur selten, die meisten Wege werden in Latschen zurückgelegt.
Die Sportanlage an sich ist nicht der Key to Succes
Für die Balleinheiten nutzt ToppVolley Norge (TVN) eine Dreifelderhalle, wie sie aus Deutschland bekannt ist. Für Beach-Volleyball gibt es drei Outdoor-Courts und eine Beachhalle, die seit 2011 dafür sorgt, dass Norwegen jedes Jahr auf internationalen Jugendhöhepunkten mindestens eine Medaille holt. Für Krafttraining gibt es zwei Krafträume die normal ausgestattet sind, allerdings nicht für die Menge an Athlet:innen ausgelegt sind, sodass es dort teilweise etwas kuschelig werden kann.
Ein bisschen ToppVolley bald auch in Deutschland
Betreut werden die jungen Norweger:innen von sechs teilweise internationalen Trainer:innen und einem Athletiktrainer und Physiotherapeuten. Das Trainerteam der deutschen Frauen bekommt in Zukunft Unterstützung durch Martin Engvik. Der 43-Jährige hat in den letzten Jahren erfolgreich für den Norwegischen Volleyball Verband gearbeitet und im Zuge dessen die Philisophie von ToppVolley Norge bestens kennen gelernt.
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