"Liebe Beacher,

von der Redaktion von beach-volleyball.de wurde ich gefragt, ob ich mich zu bestimmten Gesundheits-Fragen äußern könne, die Sportler, insbesondere Volleyballer, häufig betreffen. Ich tue das sehr gerne. Ich habe mich bemüht möglichst wenig „medizinisches“ Vokabular zu verwenden. Dennoch findet ihr Muskelnamen in lateinisch, weil so eine eindeutige Bezeichnung möglich wird, die auch jeder Kollege oder Physiotherapeut versteht. Bitte beachtet dabei, dass ein Ratgeber grundsätzlich nicht alle Eventualitäten berücksichtigen kann.

Deswegen gelten die hier von mir getätigten Aussagen in vielen Fällen, keineswegs in allen und: Sie ersetzen auch keinen Arztbesuch. Meine Erfahrungen beruhen auf 25 Jahren Erfahrung in der Sportmedizin verschiedenster Sportarten von unterster Ebene und dem Jugendsport bis zur Weltspitze. Sie sind Folge meiner Tätigkeit und meiner Tätigkeitsschwerpunkte. Das bedeutet, dass das, was ich hier äußere, die Sicht eines nicht operierenden Sportmediziners ist, der sich die ganzheitliche Medizin auf die Fahnen geschrieben hat und über biologische Testverfahren verfügt, die vielen Kollegen nicht zur Verfügung stehen."

"Muskeln bewegen Knochen, nicht umgekehrt. Ein Muskel kann nur ziehen, nicht schieben. Deswegen gibt es für jeden Muskel und seine Funktion mindestens einen Gegenspieler. Diese sind neuronal miteinander verschaltet und kommunizieren miteinander, wenn sie angesteuert werden.

Wenn einer der Muskeln (Agonist) seine Funktion nicht normal, also vollumfänglich und mit normaler Regulation bzgl. Anspannung und Entspannung ausüben kann, ist jeweils der Gegenspieler (Antagonist) mit beeinflusst. Er ist bei Schwäche des Agonisten relativ zu stark und zieht den Knochen, der am Ende Teil des betroffenen Gelenks ist, zu sich hin und bewirkt eine Gelenkfehlstellung. Gleiches gilt umgekehrt.

Die Muskelfunktion und die innere Anspannung eines Muskels werden unter anderem durch Sensoren gesteuert, die sich in den Sehnen und im Muskelgewebe befinden. Wenn diese Sensoren einen falschen Zustand melden, reguliert das Nervensystem auf der Basis falscher Informationen und damit nicht angemessen. Es kommt zu Steuerungsproblemen, die sich in einer gestörten Muskelfunktion des Agonisten-Antagonisten-Paares äußern.

Folge sind Fehlstellungen, die teils nur unter Belastung relevant werden. Fehlstellung bedeutet, dass der Bewegungsablauf im Gelenk gestört ist und bestimmte Strukturen vermehrt belastet oder überlastet werden. Überlastung bedeutet Gewebszerstörung, und das löst eine Entzündung aus."

"Die Ursachen von Fehlsteuerung der Sensoren können vielfältig sein. Nährstoffdefizite, wie Salzmangel durch zu starkes Schwitzen, Nährstoffmängel durch Fehlernährung oder Nährstoffaufnahmestörungen bei Darmproblemen sind eine Möglichkeit.
Überbeanspruchung durch exzessive Belastung z. B. bei neuen ungewohnten Trainingsübungen, Mikrotraumata durch falsches Treffen des Balles, neue Schuhe, neue Einlagen, Veränderungen der Bisslage durch zahnärztliche Eingriffe mit Beeinflussung der assoziierten Muskulatur, Infekte, die die Belastbarkeit herabsetzen sind weitere mögliche Gründe, warum plötzlich das, was immer ging, nicht mehr geht.

Es gibt auch direkt die Gelenkinnenhaut beeinflussende Infekte mit Bakterien oder Viren. Je nach genetischer Disposition werden bei manchen Menschen chronische Infektionen ohne akute Krankheitszeichen an den Gelenken sichtbar. Die Gelenke, die einen Vorschaden haben oder besonders belastet sind, reagieren am stärksten und zuerst. Hier ist die übliche Infektdiagnostik nicht zielführend. Die nötigen Tests werden, wenn sie überhaupt existieren, nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und unterbleiben deswegen oft. Ganzheitliche Mediziner, die eine Untersuchungsmethode wie Applied Kinesiology oder IST-Diagnostik erlernt haben, können in diesen Fällen oft die Ursache aufzeigen und gezielte Maßnahmen einleiten."

"Es gibt auch direkt die Gelenkinnenhaut beeinflussende Infekte mit Bakterien oder Viren. Je nach genetischer Disposition werden bei manchen Menschen chronische Infektionen ohne akute Krankheitszeichen an den Gelenken sichtbar. Die Gelenke, die einen Vorschaden haben oder besonders belastet sind, reagieren am stärksten und zuerst. Hier ist die übliche Infektdiagnostik nicht zielführend. Die nötigen Tests werden, wenn sie überhaupt existieren, nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und unterbleiben deswegen oft. Ganzheitliche Mediziner, die eine Untersuchungsmethode wie Applied Kinesiology oder IST-Diagnostik erlernt haben, können in diesen Fällen oft die Ursache aufzeigen und gezielte Maßnahmen einleiten.

Als Kinesiologe gehe ich von der Erkenntnis aus, dass Organe und Muskeln eine Beziehung haben, eine Organstörung also die zugeordneten Muskeln in ihrer Funktion beeinträchtigen können. Diese Kenntnisse helfen mir oft, die wirkliche Ursache sonst unklarer Beschwerden zu finden."

- Dr. Michael Tank

Häufiges Umknicken hat wenig mit ausgeleierten Bändern zu tun

Dr. Michael Tank, Arzt der Beach-Volleyball Nationalteams, kennt Sprunggelenks-Probleme nicht nur aus seiner Arbeit mit den Athlet:innen, sondern auch dem Praxisalltag, und stößt häufig auf eine andere Ursache, als erwartet. Dr. Tank erklärt: " Der Muskel, der das Sprunggelenk stabilisiert, ist ein Blasenmuskel. Harnwegsinfekte oder Zahnbeschwerden an den Blasen- und/oder Nierenzähnen können dazu führen, dass man ihn nicht aktivieren kann und deswegen öfter umknickt. Fast 99 Prozent meiner Patienten, die nach dem Umknicken zu mir kommen, haben auch Harnwegsprobleme. Harnwegsprobleme kann man durch Schulschwimmen auch bei Kindern sehen. Insbesondere öffentliche Badeanstalten und Whirlpools sind trotz vorschriftsmäßiger Chlorierung eine Quelle für die Übertragung von Harnwegsinfekten.

Gelenkorthesen helfen im Hallen-Volleyball, die Folgen des Umknickens zu reduzieren, den Schweregrad möglicher Verletzungen zu senken. Deswegen sind sie sinnvoll. Sie werden nur beim Training und Wettkampf getragen und stören die normale Gelenkfunktion nicht. Auch schwächen sie keine Bänder, wie manchmal behauptet wird."

Fazit bei vorliegender Sprunggelenks-Verletzung


"Leider ist mit dem kaputten Gelenk wirklich eine Funktionsstörung aufgetreten und nur selten kann man die Normalfunktion mit verletzter Struktur wieder erreichen. Insofern sind die durchgeführten Operationen keineswegs immer sinnlos oder falsch. Aber oft wird zu früh und zu viel operiert.

Ich habe das obige Beispiele gegeben und versucht zu erklären, wie man mit gesundem Menschenverstand die Sache sehen kann. Klar dürfte werden, dass Mediziner einer Fachrichtung bei der Gesamtheit der möglichen Ursachen in der Regel überfordert sind und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, wie wir sie in unserem Therapeutikum in Hamburg realisiert haben, eher zum Ziel führt."

Mein abschließender Tipp daher:

1. Nimm leichte Funktionsstörungen ernst und lasse die Ursache klären. Je früher das Problem erkannt wird, desto besser

2. Suche dir den behandelnden Arzt entsprechend seiner Ausbildungen und seines Ansatzes gut aus.

Wir bedanken uns ausdrücklich bei Dr. Michael Tank
Therapeutikum Hamburg
Zentrum für ganzheitliche Medizin und Sportmedizin
www.therapeutikum-hamburg.de