"Es ist die harte Realität"

Der DVV sorgt für einen Paukenschlag bei der Nominierung der Teams für den Continental Cup, Youngstar Rudy Schneider bekommt die Chance, seinen ersten Turniersieg zu verteidigen und Berliner Derbygegner stehen zusammen im Sand: unser Ausblick zur Turnierwoche.

Wer spielt wann gegen wen?

Mit dem Nationalduo Karla Borger/Julia Sude und Kim Behrens/Sandra Ittlinger, den Gewinnerinnen der vergangenen Woche, geben sich Platz zwei und drei der deutschen Rangliste die Ehre bei diesem zweiten Qualifikationsturnier für die Deutschen Meisterschaften. Direkt dahinter startet ein bekannter Teamname in unbekannter Konstellation: An der Seite von Leonie Körtzinger steht nach der Trennung von Sarah Schneider Nationalspielerin Isabel Schneider. Svenja Müller kehrt an die Seite von Cinja Tillmann zurück. Neben den frischgebackenen U20-Meisterinnen Berndt/Mantsch starten mit Kunst/Schmitt und Grüne/Schieder sowie Paula Schürholz an der Seite von Larissa Claaßen einige Nachwuchsspielerinnen in das Rennen um die Qualifikation für Timmendorfer Strand. 

Bei den Herren lässt Julius Thole die Beach-Volleyball Fans noch länger auf sein Comeback in Deutschland warten und schickt Partner Clemens Wickler ein weiteres Mal mit Rudy Schneider als Titelverteidiger ins Turnier. Jannik Kühlborn, der kürzlich noch von Trops4 zum “King of the Beach” gekürt wurde, findet mit Lukas Pretzschner für dieses Turnier einen adäquaten Ersatz für Eric Stadie, der eine Schulterverletzung auskuriert und die gesamte Saison ausfallen wird. 

Szenen-Gespräch

Wer wird das zweite deutsche Team beim finalen Turnier des Continental Cup in den Niederlanden? Diese Frage wurde nun endlich - mit einem kleinen Paukenschlag - geklärt: Das Nationalteam Philipp Arne Bergmann/Yannick Harms wird zugunsten von Alexander Walkenhorst und Sven Winter nicht berücksichtigt. Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) sieht in der Kombination aus Ehlers/Flüggen und Walkenhorst/Winter das “beste Gesamtpaket” (Sportdirektor Niclas Hildebrand) für das Rennen um den letzten Startplatz für die Olympischen Spiele. „Philipp Arne Bergmann und Yannick Harms konnten nach der langen Verletzungspause bisher leider nicht an die im Jahr 2018 und auch 2019 gezeigten Leistungen anknüpfen. Zusätzlich gehen wir davon aus, dass die langjährige Erfahrung von Alexander Walkenhorst dem gesamten Team im Wettbewerb helfen wird", ergänzt Hildebrand in der Pressemitteilung des Verbands. Durch den besonderen Turniermodus sind Ehlers/Flüggen bei ihrer letzten Chance, sich doch noch ein Ticket für die Spiele in Tokio zu erspielen, auf Schützenhilfe angewiesen. 

Und sonst so?

  • Der DVV hat die Teams für die Olympischen Spiele offiziell nominiert. Bei der Vergabe der Spots gab es keine Überraschungen: Mit Karla Borger/Julia Sude (DJK TuSA 06 Düsseldorf) und Margareta Kozuch/Laura Ludwig (Hamburger SV) bei den Frauen, sowie mit den Vize-Weltmeistern Julius Thole/Clemens Wickler (ETV Hamburg) bei den Männern sind die Teams mit den meisten Punkten im Qualifikationsranking nominiert. Die Bestätigung vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ist noch offen - nur eine weitere Formsache.
  • Eine weitere verletzungsbedingte Änderung im Teilnahmefeld: Manuel Harms muss eine tiefe Wunde ausheilen lassen, die er sich am vergangenen Wochenende zugezogen hat. Dadurch startet Richard Peemüller gemeinsam mit dem Routinier Benedikt Doranth. 
  • Für ein athletisches Highlight wird sicherlich Cody Kessel sorgen: Der Bundesliga-Profi aus Berlin gibt sein Debüt im deutschen Beach-Volleyball als Partner von Hallenkonkurrent Dirk Westphal. Das Duo will sich für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren.

Zitat der Woche

"Auf jeden Fall ist die Entscheidung unter dem Strich richtig. Klar, es ist super frustrierend und ärgerlich, denn der Continental Cup war unser Zielwettkampf, darauf haben wir hingearbeitet. Aber man muss ganz klar sehen: Wir sind nicht so fit, dass wir in der Lage wären, einen Olympiaplatz zu ergattern - zumindest jetzt nicht. Das ist zwar furchtbar bitter und echt beschissen, wenn man es so ausspricht, aber es ist nunmal die harte Realität."

Yannick Harms nach der Nicht-Nominierung für den Continental Cup

 

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