So gehen die Profis mit der Hitze um

Es ist nicht nur ein heißer Kampf um die Medaillen, auch die extremen Temperaturen in Tokio fordern die Spieler:innen heraus. Lest hier, wie die Top-Athlet:innen sich auf die Hitze vorbereiten und was sie für Tipps haben um dort die bestmögliche Leistung zu bringen.

1. Trinken, trinken, trinken

 

Nicht nur für Top-Athlet:innen gilt: viel trinken, gerade wenn es warm ist. Jetzt in Tokio ist es sogar noch wichtiger für eine gute Leistung, aber auch für einen stabilen Kreislauf. Was viele jedoch nicht wissen: Es geht nicht nur darum während des Sports viel zu trinken. Damit sich der Körper an die Hitze gewöhnt und regelmäßig alle Flüssigkeiten austauschen kann, die er verliert, benötigt er in der gesamten Zeit eine konstante Hydrierung.

Trinken ist jedoch nicht gleich trinken.

 

Für Sportler:innen, die viel schwitzen, wird empfohlen während der Anstrengung Natrium (Salz) Ergänzungsmittel zu nehmen. Manche nehmen dafür extra Elektrolyte, oder ab und zu einfach eine Prise Salz. Weiter wird empfohlen, für eine Stunde sportliche Betätigung 30-60g/h Kohlenhydrate in flüssiger Form zu sich zu nehmen, bei längeren Spielen sogar 90g/h. Nach dem Training sollten Regenerationsgetränke Sodium, Kohlenhydrate und wenn nötig Proteine enthalten. 

2. Abkühlungsstrategien und deren Zubehör

Vor dem eigentlichen Spiel sollten die Athlet:innen sich keiner unnötigen Hitze aussetzen und möglichst im Schatten aufwärmen. Als weitere Kühlungshilfe kann eine Eisweste, kalte Handtücher oder ein Ventilator dienen. Wichtig ist hier auch, dass für das Spiel direkt kalte Getränke bereitstehen, ohne dass man sich dafür noch lange in der Hitze bewegen muss.

Auf dem Platz sollten die Spieler:innen darauf achten, dass sie Sonnenbrillen tragen, die UV-Strahlen zu 100 Prozent abwehren. Ebenso sollte ihre Haut mit einer nicht fettenden Sonnencreme geschützt werden. Zwar können leichte Farben auf der Kleidung helfen, den Effekt der Sonne etwas zu minimieren, wichtiger ist jedoch, dass die Kleidung Schweiß durchlässig ist. 

 

3. Akklimatisierung

Die beste Vorbereitung für die heißen und schwülen Bedingungen in Tokio ist vorab schon in der Hitze zu trainieren, um sich daran zu gewöhnen. Dadurch erhöht sich deine Körper- und Hauttemperatur und du fängst an zu schwitzen. Dein Puls wird aber bei einer bestimmten Intensität runtergehen und so eine bessere Speicherung der Elektrolyte ermöglichen, die du dringend brauchst, um nicht zu dehydrieren. 

Am besten wäre es, mit der Akklimatisierung bereits sieben bis 14 Tage vor dem eigentlichen Wettkampf zu beginnen. Eine Option ist hier für 60 bis 90 Minuten am Tag in ähnlichen Bedingungen zu trainieren. Wenn das nicht möglich ist, gibt es auch spezielle künstliche Kammern, die diese Bedingungen simulieren. Alternativ könntest du auch einfach eine Heizung und kochendes Wasser verwenden um die heißen und schwülen Gegebenheiten nachzustellen. Eine weitere Option wäre es, während des Trainings eine extra Schicht an Kleidung zu tragen, um den Hitze-Reiz zu stimulieren.

Zudem gibt es die Möglichkeit, mehrere Wochen vor Olympia an einem Hitze-Akklimatisierungs-Camp teilzunehmen, was sich ebenfalls positiv auf die Leistung auswirken kann.

Am Ende gilt jedoch: Jede/r Athlet:in muss für sich herausfinden, was ihm/ihr am besten tut. Darauf zu achten ist, dass er/sie das nicht erst im Wettkampf herausfindet, sondern sich schon eine Routine entwickelt hat. Nur so können die Teilnehmer:innen sich voll auf das Spiel konzentrieren und ihre bestmögliche Leistung erbringen. 

 

Diese Tipps wurden von Athlete365, der offiziellen Community für die olympischen Athleten, zusammen mit dem IOC Medical Department erstellt. Mehr Tipps und Hintergrundinfos findet ihr auf deren Website, ebenso wie ein ausführliches PDF zum Thema Hitze und Leistung. 


Weitere Tipps, wie ihr euch auf dem heimischen Court gegen die Hitze schützen könnt, findet ihr auch  hier

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