Thole/Wickler müssen ihren Hut nehmen

Das deutsche Duo verliert das Olympia-Viertelfinale mit 16:21 und 19:21 und lässt eine Spielfreude wie bei der Weltmeisterschaft 2019 vermissen.

Bei der Wiederauflage des Finales von Hamburg überzeugten Oleg Stoyanovskiy und Viacheslav Krasilnikov erneut mit einem disziplinierten Spielaufbau und einem druckvollen Block-Abwehr-Spiel. Mit 21:16 und 21:19 ziehen die Weltmeister ins Olympia-Halbfinale ein – für Krasilnikov ist es nach 2016 in Rio (4. mit Semenov) bereits das zweite Mal. Damit sind alle deutschen Beach-Volleyballer:innen ausgeschieden.

Die Stimmen zum Spiel

Clemens Wickler sprach über die Erfahrung Olympische Spiele: „Die Erfahrung Olympische Spiele war großartig. Im Moment sind wir enttäuscht, ich denke aber, dass wir in ein paar Tagen positiver über alles denken werden.“

Ähnlich blickte auch Julius Thole zurück: „Im Moment ist es sehr große Enttäuschung. In den nächsten Tagen wird sich die Gefühlslage sicherlich noch drehen, es gibt sicherlich viel, auf was wir stolz sein können. Wir hatten vorher viele Verletzungen und haben uns hier gut reingekämpft. Ein fünter Platz ist ein überragendes Ergebnis in unserer Sportart. Die Leistungsdichte wird immer höher, was man an den Teams und dem Niveau sieht. Die Freude wird kommen.“

 

 

Der Druck war heute zu hoch

(Clemens Wickler)

Im Viertelfinale sah Wickler in den Aufschlägen der Russen den Unterschied: „Sie haben uns heute sehr mit ihrem Aufschlag unter Druck gesetzt, das war ihr Schlüssel zum Erfolg. Am Ende sind wir besser reingekommen, insgesamt war ihr Druck aber zu hoch für uns heute und wir mussten aus schlechten Positionen angreifen. Oleg (Stoyanovskiy) hat seinen Job im Block auch sehr gut gemacht“, sagte er und suchte zugleich nach Fehlern auf der eigenen Seite:

„Sicherlich hätten wir es teilweise besser machen und einen Tick früher in den absoluten Fight-Modus gehen können. Das muss dann aber eher von mir kommen, weil Julius im Sideout extrem unter Druck stand. Das kann ich mir vorwerfen, weil ich zu spät Gas gegeben habe. Die Annahme muss teilweise besser sein, aber es ist auch nicht so leicht, wenn sie die Dinger rüber knallen.“

 

Wir hatten sicher 30 bis 40 Prozent unserer Annahmen in den hinteren vier Metern, dann wird es sehr schwer gegen Oleg anzugreifen.

(Julius Thole)

Thole grübelte und lobte die Russen: „Man überlegt sofort, was man hätte anders machen können. Wir sind heute nicht an unser Leistungsmaximum gekommen, die Russen haben auf der anderen Seite ein überragendes Spiel gemacht. Sie haben extrem gut aufgeschlagen, wir hatten sicher 30 bis 40 Prozent unserer Annahmen in den hinteren vier Metern, dann wird es sehr schwer gegen Oleg anzugreifen. Wir konnte sie phasenweise schon unter Druck setzen und es hätte mit einer besseren Leistung im Sideout im Break sicher reichen können. In der zweiten Hälfte des zweiten Satzes hat Clemens toll aufgeschlagen und hat mich bisschen mitgezogen. So sind wir emotional besser reinekommen und wollten es unbedingt drehen. Am Ende sind es kleine Dinge, die den Unterschied machen, und dann ist es auch die extrem starke und konstante Leistung der Russen, die es unbedingt wollten und verdient haben.“

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