Grundlegender Ablauf

Wichtig ist, dass du mit maximaler Geschwindigkeit auf deine Abwehrposition kommst, dabei aber den Angreifer und den Ball noch im Auge hast. Das bedeutet, du musst vorwärts laufen (was in der Regel deutlich schneller ist als kleine Trippelschritte rückwärts), dabei aber zum Netz schauen. Das klingt nun im ersten Moment etwas seltsam, lässt sich aber mit etwas Übung problemlos ausführen. Deine Füße und Knie zeigen dann in Laufrichtung, also zur eigenen Grundlinie, während der Blick noch Richtung Netz geht. Als Faustregel kannst du dir merken, dass du dich nur soweit zurückziehen solltest, dass du im Moment des Angriffsschlags wieder stabil stehst. Es kann also durchaus passieren, dass du auch mal nur zwei Meter nach hinten kommst und dann dort stehen bleiben musst.
Denn dann sind deine Chancen, den Ball abzuwehren, noch immer größer, als wenn dich der Angreifer im wahrsten Sinne des Wortes auf dem falschen Fuß erwischt. Als großer Spieler kannst du es dir auch erlauben, etwas weiter vorn zu stehen, da du z.B. hart in die hintere Feldhälfte geschlagene Bälle trotzdem noch über dem Kopf abwehren kannst. Der ideale Abstand zum Netz beträgt im Durchschnitt ca. vier bis fünf Meter und ist immer etwas davon abhängig, welche Schlagvariante dein Gegner in der Situation am besten beherrscht und bevorzugt spielt. Wie viele Schritte das sind, hängt natürlich von deiner Schrittlänge ab. Mit dem letzten Schritt drehst du dich in jedem Fall wieder vollständig zum Netz und stoppst so ab, dass du ausbalanciert stehst und in jede Richtung loslaufen kannst.

Blocklösen-Fakeblock-Drop

Immer wieder werden wir nach den Begriffen "Blocklösen", "Fakeblock" und "Drop" gefragt und oft werden die Bezeichnungen etwas unterschiedlich definiert.

Beach-Academy Headcoach Kersten Holthausen

"Im Grunde geht es um den Moment des Lösens vom Block . Dem Blockspieler obliegt ja die Entscheidung, mit welchem Timing er sich vom Block löst und welche Hinweise er zur Entscheidung für oder gegen ein Lösen verwendet. Gerade im Spitzenbereich verschwimmen die Varianten etwas und lassen eine klare Unterscheidung auf Grund der Schnelligkeit und Athletik des Spiels kaum zu."

Als Blocklösen bezeichnet man generell die Entscheidung nicht zu blocken und sich in die Abwehr zurückzuziehen, unabhängig vom Timing dieser Entscheidung. Sollte euer Team ohnehin kaum blocken, würde ja trotzdem ein Spieler oder eine Spielerin am Netz starten um erste und zweite Bälle, die kurz über das Netz kommen, abzuwehren. Frühestens nach dem erfolgten Zuspiel beim Gegner löst man sich dann von der netznahen Position in die Abwehr.

Beim Drop löst man sich frühestens nach dem Zuspiel und spätestens vor dem Absprung des Angreifers vom Netz. Durch dieses Timing beim Lösen vom Block sollte man es in eine passende Abwehrposition schaffen und von dort viele Bälle erreichen können. Aber Achtung: Nicht zu früh auf den Weg machen, denn falls das Zuspiel dann doch dichter am Netz ausfällt, sollte man in der Lage sein zu blocken oder einen Ball, der z.B. vom Wind über das Netz geweht wird, abzuwehren.

Der Fakeblock ist, wie der Name schon erraten lässt, eine Handlung, bei der man den Gegner bis zum letzten Moment glauben lässt, dass man blocken wird. Erst mit dem Absprung des Angreifers oder sogar noch später startet der Blocker seine Bewegung, z.B. um einen Cut abzulaufen oder einen kurz über den vermeintlichen Block gespielten Poke oder Dink abzuwehren.

Vor allem kleinere oder nicht besonders sprungewaltige Spieler blocken je nach eigener und gegnerischer Spielstärke eher selten. Trotzdem sollte immer ein Abwehrspieler mittig in Nähe des Netzes starten, wenn der Ball beim Gegner ist. Von dort zieht man sich dann in der Regel auf der Feldhälfte des Angreifers der Linie entlang zurück. Streng genommen ist das dann kein Blocklösen mehr, sondern eine Abwehrtaktik. Aber auch hier verschwimmen die Grenzen und Definitionen.

Tipp:

Wenn du generell nicht vor hast zu blocken, dann wähle eine etwas netzentferntere Ausgangsposition (ca. 2 Metern hinter dem Netz). Starte mittig im Feld und orientiere dich etwas mehr zur Seite des gegnerischen Angreifers. Von hier erreichst du zweite Bälle, die über das Netz kommen, und schaffst es trotzdem, dich in eine gute Abwehrposition zurückzuziehen.

Andi Künkler und die ehemaligeTop-Spielerin Ilka Semmler erklären dir die Technik des Blocklösens.

Beach-Academy Trainerin Lena Wortmann erläutert uns die Entscheidung zwischen Block und Blocklösen.

Jörg Ahmann, Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Sidney 2000 und U23 Bundestrainer, erklärt uns die taktischen Varianten des Blocklösens.

Übungsformen zum Training des Blocklösens

Max Schmitz-Porten, Heacoach der Beach-Academy, stellt uns eine Übung zum Blocklösen vor.

Beach-Academy Headcoach Julia "Jule" Krumbeck erklärt den Drop und ergänzt mit einer passenden Übungsform.